FC Mare München und der Abstiegskampf!
Es läuft wieder nicht so, wie es am Anfang geplant war. FC Mare München muss sich im Abstiegskampf behaupten und das kann an die Nerven gehen. Trotzdem macht der Trainer nicht den Eindruck, sich mit negativen Zukunftsgedanken zu beschäftigen. Was zählt ist die Gegenwart, nicht die Vergangenheit. Was die Zukunft bringt ist ungewiss, allerdings will man auch in Zukunft, in Liga 1 bleiben.
AFS: Zu welchem Zeitpunkt wussten Sie, dass Sie sich auf den Abstiegskampf gefasst machen müssen?
Mare: Nach den ersten paar Spieltagen war es in und um den Verein noch ganz gelassen. Nach ein paar nicht ganz optimalen Ergebnissen zu Beginn braucht man ja auch nicht die Ruhe zu verlieren. Als es aber im Laufe der Vorrunde immer noch nicht zu besseren Ergebnissen langte und wir nur mal gerade so das Überwintern auf einem Abstiegsplatz verhindern konnten, war uns natürlich allen klar, dass jetzt nur noch der Klassenerhalt zählt.
AFS: Was sagen Sie zu den Vorwürfen der Fans, man hätte zu lange die rosane Brille aufgehabt?
Mare: Das ist meiner Meinung nach der falsche Ausdruck. Wir haben ja zu keinem Zeitpunkt versucht, die Dinge irgendwie schön zu reden. Uns war schon Mitte der Hinrunde bewusst, dass es eine schwierige Saison werden würde. In Panik sind wir aber deswegen auch nicht verfallen, sondern haben immer bewusst an unserem Weg festgehalten.
AFS: An was liegt es eher, dass man soweit nach unten gekommen ist? An den wenigen Tendenzen oder an der mangelhaften Ausbeute der 3er-Punkte?
Mare: Ich denke, dass vor allem das Pech – und ich sage bewusst Pech – mit der 3er-Ausbeute eindeutig den Ausschlag dazu gegeben hat. Gerade in den letzte Wochen hat man ja unter anderem auch bei uns gesehen, wieviel ein glücklicher 3er oft ausmachen kann.
AFS: War die Verwarnung, die Sie bekommen haben, Dummheit oder kann so etwas schon mal passiern in der Hitze des Gefechts?
Mare: Sowas ist natürlich immer ärgerlich und sollte im Profi-Geschäft eigentlich auch nicht vorkommen. Trotz allem sind wir Tipper aber ja auch nur Menschen. Und bei einem Blick auf die aktuelle Sünderliste kann man ja auch feststellen, dass solche Sache zwar nicht sehr häufig, aber dann doch vorkommen. Ein paar Punkte mehr wären trotz allem allerdings hilfreich gewesen.
AFS: Was ist dran, dass sie bei einem Abstieg nach England auswandern?
Mare: Dazu muss ich meinen alten Kumpel Uli H. zitieren „Das gehört zu Grimm’s Märchen.“ Dafür ist mir die Liga in England auch viel zu schwach.
AFS: Sie sind viel für den Verein unterwegs, auch international. Haben sich diese Reisen negativ auf die Ergebnisse ausgewirkt?
Mare: Das ist schwer zu sagen. Als wir letztes Jahr in Rom waren, haben wir einen Spieltagssieg geholt. Andererseits verlief die aktuelle Saison bisher alles andere als wunschgemäss. Es ist natürlich schwieriger, mit dem Tagesgeschehen in Kontakt zu bleiben. Da muss man schon sehr viel Zeit opfern und mehrere Quellen kontaktieren, um da up-to-date, wie man hier in England sagt, zu bleiben. Der grösste Nachteil ist aber wohl, dass ich hier im Ausland oft auf Live-Bilder oder die Sportschau verzichten muss.
AFS: Die Liga ist nicht mehr so eng, wie noch letztes Jahr, die Meisterschaft scheint noch unintressanter zu werden und im Abstiegskampf fallen immer nur die Namen von vier Tippmannschaften. Kann es sein, dass das Niveau zwar gestiegen ist, aber es dafür langweiliger geworden ist?
Mare: Dass das Niveau gestiegen ist, dabei haben Sie mit Sicherheit recht, aber langweilig? Das kann ich mir nicht vorstellen. Gerade der Abstiegskampf ist spannend wie nie. Wenn ich da an das dröge Ende der letzten Spielzeit denke... Nein, Langeweile kommt im Abstiegskampf wohl so schnell nicht auf. Obwohl das für mich persönlich eine Spannung ist, auf die ich selber sehr gut verzichten koennte. Auch die Meisterschaft ist noch nicht entschieden. Wenn sich die Verfolger allerdings hängen lassen, könnte es ein wenig eintönig werden, das ist klar. Es liegt an ihnen, das zu verhindern.
AFS: Bei der Meisterfrage sind sich die meisten einig, doch wer wird dann Vize-Meister?
Mare: Wie gesagt, gelaufen ist noch nix, aber wenn Sie mich so fragen, so sieht’s bei Vize-Meistertitel wohl nach einem Dreikampf zwischen dem SV, St. Pauli und Sitte aus. Gerade bei dieser engen Ausgangssituation sind Tipps natürlich immer äusserst heikel. Gönnen würd ich’s auf jeden Fall allen, von daher bleibt mir nur der Wunsch: Möge der Bessere gewinnen.
AFS: Zum Schluß noch zwei Fragen: Was passiert im Umfeld wenn der FC Mare München nicht absteigt? Und was passiert wenn der FC Mare München absteigt?
Mare: Mit Hypothesen und Hätte-wenn-und-aber beschäftigt sich der FC Mare München nicht. Wir werden uns erst mit der einen oder anderen Situation auseinandersetzen, wenn diese dann auch eingetreten ist. Es bringt doch nix, über Dinge zu spekulieren, von denen man noch gar nicht weiss, ob sie eintreten oder nicht. Dafür sind andere zuständig, da brauchen wir selber gar nicht viel zu machen. Schauen sie sich doch den Boulevard heutzutage mal an – die Leute dort drehen ja förmlich durch. An sowas beteiligen wir uns nicht – das ist schlicht und ergreifend nicht unser Stil.
AFS: Ein herzliches Danke für das Telefongespräch.
Mare: Gerne, schöne Grüße von der englischen Insel.